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10.03.2009

Wie die Vinschgauer zu Lügnern wurden – eine Sage

von Melanie in Allgemeines

Eine Sage ist eine mehr oder weniger skurrile Anekdote, die im Laufe der Jahre mündlich weitergegeben wurde. Über den Vinschgau und seine Bewohner gibt es einige sehr amüsante Sagen. Hier eine davon.

 

“Wie die Vinschgauer zu Lügnern wurden”

 

Als der Herrgott den Vinschgau erschuf, wollte er ein besonders gutes Werk schaffen. Er  umrahmte den Vinschgau mit den höchsten Bergen, legte eine fruchtbare Erde aus und beschenkte das Tal mit einer reinen Luft.

Um dem schönen Land Vinschgau gerecht zu werden, setzte er die besten Leute hinein: Die Vinschger.

Diese waren grundehrliche, folgsame und genügsame Menschen.

Einige zogen mit der Zeit, von Neugierde getrieben, von Ihrer Heimat fort in die Fremde.

Bei ihrer Heimkehr in den Vinschgau brachten sie viele Neuigkeiten mit, aber auch ein Laster, das der Lüge.

Deshalb zog man die Heimgekehrten zur Rechenschaft vor das Gericht.

Zur Verteidigung sprachen die Lügner: „Draußen in der Welt mussten wir das Lügen erlernen, denn die Leute vertrugen die Wahrheit nicht“

Woraufhin sie getadelt wurden, weil sie das Lügen nun auch in den Vinschgau gebracht hatten. Ausserdem wurde beschlossen, dass jeder Vinschger, der auswandern wollte, vorher das Lügen erlernen musste, um in der Fremde weiter zu kommen.

Dafür wurden spezielle Kurse angeboten.

 

Quelle: Volkssagen aus dem Vinschgau, 1968

 


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